Mittwoch, 25. Juli 2007

en voyage

die reise von st. remy nach bonlieu sur roubion (montelimar) 12.05. - 18.06.2007

endlich hab ich es mal wieder geschafft mich an den verflixten kasten zu begeben...
promt ist er mir mit dem ganzen text abgesuerzt.... grrrrrrrr

aber wir haben soooo viel erlebt und somit gibt es auch soooo viel zu erzaehlen - also versuch ich es nochmal.

wir sind mal wieder feucht froehlich aber voller reiselust und gespannt auf das was kommen mag von st. remy aufgebrochen. die ersten drei wochen, hatten wir wie angedeutet, fast taeglich regen. aber wenn man im sommer nach suedfrankreich unterwegs ist, kann man sicher sein wieder trocken zu werden (im herbst waren die regentage nicht so leicht zu ertragen ...)

wir sind von st.remy direkt richtung sueden aufgebrochen. haben uns westlich von besancon gehalten und die jura durchquert. danach haben wir uns immer am rande des rhonetals aber in den bergen bewegt. man kommt nicht so schnell voran, aber dafuer ist es um so schoener!!!
die letzen zwei tage mussten wir im tal richtung westen ziehen und haben unser zwischenziel ca. 10 km von montelimar oestlich wohlbehalten erreicht.

obwohl ich kaum franzoesisch spreche, gab es keinerlei verstaendigungsprobleme. alle leute die wir trafen, waren sehr herzlich und hatten immer zeit fuer einen smaltalk und es gab auch kein problem fuer die regentage trockene plaetze zu finden.

gerade dort wo wir laenger als einen tag blieben, meist wegen regen, haben sich richtige freundschaften entwickelt!
auch wenn ich die sms oder e-mails auf franzoesisch kaum verstehe, die mich von zeit zu zeit ereichen, freut es mich, doch noch einige zeit dem ein oder anderen im sinn zu bleiben!

an einem platz sind wir gleich vier tage geblieben (nicht nur wegen regen) und es war ein abschied mit traenen. bin eines abends von einem alten cowboy eingeladen worden zu bleiben und er hat mich gleich an einen freund weitervermittelt. dort bin ich mit offen armen gleich in die familie aufgenommen worden...
woanders wurden wir wie alte freunde empfangen und sind auch ein ganzes wochenende fuer ein festival geblieben und wir hatten sogar noch begleitung von einer reiterin als wir wieder aufbrachen. war ein etwas anderer aber sehr schoener tag. wir hatten allerlei erlebnisse. z.b.: mussten wir einen relativ starken baum, der uns den weg versperrte auseinander hacken! (zwei stunden schweissarbeit!!!) wir hatten sonne und regen, ein leckers wildgemuese mittagessen und abends wie meist unverhofft ein schoenes quartier.

eines der krassersten erlebnisse, das wir hatten, ist uns am letzten tag in den bergen ein paar tage vor ankunft passiert. ich hab am morgen entschieden, nocheinmal ein stueck in den bergen zu gehen, da es einfach wunderbar ist, auch wenn man nicht sehr schnell voran kommt.
also machten wir uns an den aufstieg. am abend als ich schon ausschau nach einem nachtquartier hielt, ging es nochmal einen schmalen pfad an einem steilhang entlang nach oben.
ich ritt merlin, furibondo ist frei gefolgt. ploetzlich ist merlin mit einem hinterbein neben den weg getreten und konnte sich nicht mehr halten. er ist dann stampelnd mit beiden hinterbeinen immer weiter abgerutscht. ich bin ueber seinen kopf auf den weg zurueck gesprungen und hab versucht ihn am halfter zu halten. aber er ist wie in zeitlupe nach hinten weggekippt und etwa zwei - drei meter tiefer mit den beinen nach oben in ein paar nicht gerade vertauensvoll wirkenden, duennen baeumen haengengeblieben.
schock!!!!
ich bin sofort runter zu seinem kopf geklettert und hab ihn beruhigt, da er in panik strampelnd drohte noch weiter abzustuerzen. er hat sich auch gleich beruhigt. nun musste ich ihm vertrauen, da ich um das gepaeck und den sattel zu loesen auf seinen bauch klettern musste. ausserdem war noch eines seiner beine in einem draht verfangen, der normalerweise als absturzschutz fuer die fussgaenger gepannt war, aber den 600 kg pferd natuerlich nicht standhielt. nachdem das gepaeck und der sattel so weit wie moeglich gesloest und der draht entfernt war, hab ich noch das gestruep am hang weggeschlagen um ihm den aufstieg zu erleichtern. ich hab ihm ein zweites halfter uebergezogen und einen strick nach oben um einen starken baum gelegt. ausserdem musste ich ihn mit hilfe eines starken asts ein stueck nach aussen wuchten, damit er die beine wieder unter den koerper bekommt. merlin ist die ganze zeit still dagelegen und hat alles mit und um sich geschehen lassen. nun war alles bereit. ich bin mit dem anderen ende des stricks hinter ihn geklettert und hab ihm das komando zum aufstehen gegeben und von hinten getrieben. er hat es dann mit hilfe des stricks , den ich immer wieder nachzog geschafft sich wieder hoch zu arbeiten. nachdem merlin gerettet war ist mir aufgefallen das ich furibondo gar nicht angebunden hatte. aber er ist die ganze zeit voellig ruhig dagestanden und hat uns beobachtet. einen kurzen moment hatte ich ueberlegt, ob ich ihn fuer die bergung zu hilfe nehmen kann. es war mir aber doch zu riskant beide pferde zu verlieren.
hab beide jungs erstmal noch ein stueck nach oben an einen sicheren platz gebracht und merlin genauer nach verletzungen untersucht. bis auf ein paar kratzer an den beinen hat er sich nicht verletzt. ich hab ihm und mir auch gleich noch bachblueten notfalltropfen gegeben (was vorallem ich noetig hatte - merlin war sobald er wieder auf dem weg war voellig relaxt) und mich an die bergung des gepaecks und des sattels gemacht, was nochmal eine schweisstreibende aktion war.
ich bin heilfroh das uns allen dabei nichts weiter passiert ist!!!!!
am tag darauf, nachdem wir eine kleine stadt durchquert hatten, auch das war wieder ein besonderes erlebnis, wir wurden gleich von einigen leute umringt, mit proviant und trockenem brot fuer die pferde versorgt und sogar noch aus der stadt wieder hinausbegleitet. wurden wir von ein paar jungen leuten mit einem in einem campingbus, der direkt neben uns auf der schnellstrasse anhielt, angesprochen und eingeladen und konnte uns auf deren hof fuer zwei tage so richtig erholen, was wir nach der aktion des vorigen tages auch noetig hatten.
ein junges maedchen von dort hat mich dann den letzten tag der reise begleitet und wir sind am nachmittag ausgeruht und entspannt in bonlieu sur roubion, wo ich david (ein freund einer bekannten) ausfindig machen wollte um eine laengere pause einzulegen, angekommen...

was wir dort so alles erlebten und unternahmen und was uns so alles passierte war... BIZZART!!!
aber das ist eine andere geschichte...