Mittwoch, 7. Mai 2008

vom Mittelmeer an den Atlantik

eine woche regen! wir sind wieder unterwegs...
...nach der langen winterpause - fast sechs monate, in denen es uns aber nicht langeweilig wurde. die pferde konnten sich in den bergen erholen, die hunde haben sich kleine baeuche angefressen und ich konnte den sozialen part des menschseins mal wieder ausleben. was nicht immer ganz leicht aber doch interessant war!
ich hab also bei regen (und das nach fast zweijaehriger trockenheit in diesem gebiet) unsere sieben sachen gepackt, das haus aufgeraeumt und geputzt, die pferde und hunde gesattelt und bepackt und so sind wir mitte april wieder auf die strasse. hab noch eine kleine runde durchs dorf gedreht mich von allen verabschiedet und die reise konnte weitergehen.
der plan fuer die naechsten monate, ist an den pyrenaeen entlang bis zum atlantik. dort werde ich eine freundin treffen und wir werden die reise zu zweit (d.h. eigentlich zu siebt, da sie auch noch einen hund mitbringt) fortsetzen. ausserdem moechte mich joko, mein frueherer pferdetrainingspartner, die naechsten wochen mal besuchen und ein stueck mitreisen. auch jan und meine schwester mit ihrem sohn planen noch in der zeit bis zum atlantik zuzureisen...
am ersten abend nach aufbruch hab ich bei dirk, einem schuhmacher, den ich in der zeit in llurona kennenlernte, uebernachtet. von dirk habe ich wiederum die adresse von uli einem deutschen, der auch in den pyenaeen wohnt bekommen. bei uli bin ich herzlich empfangen worden. er hat auch pferde und alle moeglichen anderen tiere. ausserdem internet und so konnte ich endlich die website akualisieren.
wie gesagt wir hatten regen und hin und wieder heftige gewitterschauer. aber da mir bewusst ist wie dringend die erde das wasser braucht, konnte ich mich sogar darueber freuen!
wir sind dann weiter und ich hab mich dafuer entschieden, moeglichst keine strassen zu benuetzen, was ewas langsamer geht aber viel entspannter ist. in frankreich aber vorallem in deutschland sind wir viel auch an grossen strassen gewandert.
natuetrlich muessen wir hin und wieder einkaufen und somit auch mal in groessere ortschaften. essen fuer mich und die hunde und kartenmaterial.
die erste kleinstadt die ich deshalb besuchte war olot. dort ist uns dann eine irre geschichte passiert.
wir sind also in die stadt einmarschiert und haben uns durch das verkehrsaufkommen und die menschenmengen gekaempft. es war markttag und somit die ganze stadt voll autos und menschengedraenge.
als wir endlich soweit alles erledigt hatten und wir uns schon ans verlassen der stadt machten, wurden wir von einer polizeistreife aufgehalten. es liege eine anzeige vor, weil ein pferd auf die strasse gekackt hat. das kostet hundert euro! ich hatte weder hundert euro noch war ich gewillt fuer so etwas strafe zu zahlen. also wurden erstmal die pferde verhaftet und auf eine kleine wiese gebracht, wo normalerweise autos eingesperrt werden. ich bin dann mit den polizisten auf die wache und wir haben die sache in meinem noch recht schlechten spanisch besprochen. letztendlich haben sie mir dann gesagt, es gibt eine moeglichkeit die pferde ohne zu zahlen wieder zu bekommen. ich muss zum buergermeister und einen antrag auf erlass stellen. also bin ich ins rathaus und hab den sekretaerinnen mein problem erklaert. auch die fanden es laecherlich und haben mir, der buergermeister war zu meinem pech gerade nicht da, die noetigen papiere ausgestellt. ich war heilfroh und bin damit zur polizei. dort haben mir die beamten gesagt - alles gut und recht aber deswegen muss ich trotzdem zahlen.
ich also wieder ins rathaus, hab neue zettel und unterschrifen und stempel bekommen und wieder auf di ewache. dort das gleiche wie zuvor....
so ging das dann fuenf stundenlang zwischen rathaus und polizeiwache hin und her, bis zum schluss und kurz vor dienstschluss, die chefsekretaerin mit mir mit auf die wache ist und sie hat es dann geschafft meine pferde frei zu bekommen. eine danke schoen an die belegschaft des rathauses in olot fuer die geduldige hilfe!!! und die polizei kann ich nur beglueckwunschen, dass in ihrem staedtchen nichts wichtigeres passiert, als dass ein pferd auf die strasse kackt und sie sich damit einen ganzen tag beschaeftigen koennen....
als ich die pferde gerade wieder zur abreise fertigmachte, hat mich eine frau angesprochen, ob ich hilfe brauche und was denn hier los ist. sie hat mich dann, nachdem ich ihr di egeschichte erzaehlt hatte auf ihren nahegelegenen hof eingeladen. hab dort eine veregnete nacht im trockenen strohlager verbracht und die pferde waren gut versorgt. am naechsten tag sind wir dann frohen mutes weitergezogen.
hatte bis hierher dann nur noch positve erlebnisse mit meinen mitmenschen. einmal bin ich bei daniel aufgenommen worden, der schon von mir wusste, da er roger aus llurona kennt. von daniel hab ich dann wieder eine adresse auf meinem weg bekommen von oskar, einem alten oeko-punk. wir waren dann tatsaechlich nachts noch auf einem punkrockkonzert!!! echt irre - das erste seit ich unterwegs bin und richtig gut! bin im herzen doch immer noch ein punkrocker und pogotaenzer...
die anderen naechte haben wir alle draussen draussen verbracht, was mittlerweile schon fast angenehm ist. die temperaturen bleiben ueber null und es ist auch recht trocken. konnte auch schon ohne zelt draussen campieren.
momentan geniessen wir die gastfreundschaft von uli und ernst (wohnt auch hier) und den luxus eines gut ausgestatten hauses, mit strom und fliessend warm wasser!
nach den drei tagen rast hier, freu ich mich aber schon wieder aufs reisen und was fuer ueberaschungen spanien noch so mit sich bringt....

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